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Unterschiede zwischen Bambinchen 1 und Bambinchen 2

Säuglingsanfangsnahrung (Bambinchen 1) ist als Muttermilchersatz bei nicht gestillten Babys von der Zusammensetzung her bis zum Alter von 6 Monaten ausgelegt. Über 6 Monate hinaus sollte Folgenahrung (Bambinchen 2) gegeben werden. Während Bambinchen 1 alle Nährstoffe enthält, die ein Säugling braucht, um gesund aufzuwachsen, ist Bambinchen 2 in der Regel als Ergänzung zu anderen Lebensmitteln vorgesehen. Die Zusammensetzung von Bambinchen 2 und Bambinchen 1 unterscheidet sich daher.

Moderne Folgemilch wie Bambinchen 2 ist so gestaltet, das neueste Erkenntnisse der Zusammensetzung von Muttermilch und Säuglingsanfangsnahrung übernommen wurden.


Protein

In der Vergangenheit war der Protein-Gehalt in Säuglingsanfangsnahrung fast doppelt so hoch wie in der Muttermilch, um die notwendigen Mengen an Aminosäuren für den Säugling zu gewährleisten. Jüngste Studien zeigen jetzt, dass eine hohe Proteinzufuhr im Säuglings- und Kleinkindesalter mit einem erhöhten Wachstum und höheren BMI im Kindesalter (1-2) einhergehen. Übermäßige Gewichtszunahme bei Säuglingen während der ersten 24 Lebensmonate erhöht das Risiko von Übergewicht in der späteren Kindheit oder im frühen Erwachsenenalter (3-12 ) und ist auch mit einer erhöhten Inzidenz von Erwachsenenkrankheiten, wie Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit und metabolische Syndrom (13-14 ) zu sehen. Es gilt heute als klüger, die Menge an Protein den Anforderungen an essentiellen Aminosäuren eines Säuglings bis zum Alter von 12 Monaten anzupassen und entsprechend (15) zu reduzieren.

Internationale Vorschriften für den Proteingehalt von Folgenahrung sahen in der Vergangenheit einen höheren Gehalt als für Säuglingsanfangsnahrung. Die aktuellsten Informationen über die Auswirkungen der hohen Proteinzufuhr über Säuglings-Wachstum haben zu Empfehlungen geführt, dass die Niveaus des Proteins in Folgenahrung eigentlich niedriger sein sollten. Internationale Vorschriften werden nun aktualisiert, um die Mindesteiweißgehalt von Folgemilch neu zu definieren.

Säuglingsanfangsnahrung Bambinchen 1 und Folgemilch Bambinchen 2 haben eine optimierte Proteinkonzentration von 2,0 g Protein / 100 kcal. Die Bereitstellung ausreichender essentieller und bedingt essentieller Aminosäuren (16) zur unterstützen des Wachstum von Kleinkindern ist so vergleichbar mit gestillten Säuglingen bis zu einem Alter von 12 Monaten (17).

Klinische Bewertung

Der beste Indikator für die ausgewogene Zusammensetzung der Säuglingsanfangsnahrung und Folgemilch ist, dass bei Studien vergleichbar gute Ergebnisse mit gestillten Säuglingen und Säuglingen die mit Bambinchen 1 und Bambinchen 2 ernährt wurden dokumentiert werden konnten. Bambinchen 1 und Bambinchen 2 richten sich strikt nach den direkten Ergebnissen dieser klinischen Studie aus.


Berücksichtigung aktueller Studien

In der Vergangenheit waren die Zusammensetzungen von Säuglingsanfangsnahrung und Folgemilch sehr unterschiedlich, oft hatte Folgemilch einen viel höheren Proteingehalt. Neue Studien zeigen, dass dies nicht wünschenswert und erforderlich ist, es kann sogar schädlich für ein Kind sein und langfristige gesundheitliche Folgen haben. Pädiatrische Ernährungsexperten empfehlen, dass Folgemilch für Säuglinge älter als 6 Monate einen höhe Eisengehalt als Säuglingsanfangsnahrung haben sollte. Bambinchen 2 ist so ausgelegt, dass es die gleichen Mengen an Protein, Fett, Kohlenhydrate wie Säuglingsanfangsnahrung hat, aber kleine Unterschiede in der Vitamin- und Mineralienzusammensetzung aufweist, sowie eine größere Mengen an Eisen. Es ist wichtig, dass Folgemilch für Säuglinge ab 6 Monaten die erhöhten Anforderungen nach Eisen erfüllt.


Energie und Fett

Säuglinge neigen dazu nur so viel zu trinken, dass ihren Anforderungen an die eigenen Energieaufnahme (18-19) gestillt sind. Eine internationale Überprüfung der Ernährungsbedürfnisse von Säuglingen wurde durch eine Expertengruppe in Europa im Jahr 2013 (20) unterstützt. Das Ergebnis war, dass die Anforderungen der Energiezufuhr sich bei Säuglingen zwischen 3 und 12 Monaten nicht wesentlich ändern, so dass es keine Notwendigkeit gibt, die Energie oder den Fettgehalt von Folgemilch und Säuglingsanfangsnahrung unterschiedlich zu definieren ( 21). 


Lactose

Eine Kohlenhydratzufuhr von etwa 45 % der Gesamtenergie für Kleinkinder bis zu 6 Monate und zwischen 6 und 12 Monaten (20) gilt als angemessen. Bambinchen 2 hat das gleiche Niveau von Kohlenhydraten wie Bambinchen 1. Die Quelle dieser Kohlenhydrate ist wie in der Muttermilch die Lactose.


Vitamine

Die ernährungsphysiologischen Anforderungen für Vitamine wurden von der Gutachtergruppe im Jahr 2013 in einer ähnlichen Weise wie die Hauptnährstoffe bewertet. Das Gremium fand keine Hinweise darauf, dass es signifikante Unterschiede in den Ernährungsbedürfnissen von Säuglingen in den ersten 6 Monaten im Vergleich zu den zweiten 6 Monaten des Lebens (20) gibt. Obwohl es geringe Unterschiede in einigen Vitaminen, beispielsweise mehr Folsäure in der Folgemilch gibt, entsteht kein Nachteil für den Säugling.


Eisen

Der Schlüssel der Ernährungsvorteile von Bambinchen 2 gegenüber Bambinchen 1 ist, dass es deutlich mehr Eisen enthält. Eisen ist ein essentielles Spurenelement mit wichtigen Funktionen für den Sauerstofftransport. Eine unzureichende Aufnahme von Eisen lässt Säuglinge müde, gereizt und anfälliger für Infektionen (22) sein. In schweren Fällen kann es zu Blutarmut und einer Beeinträchtigung der kognitiven Entwicklung (22) führen. Kleinkinder werden mit einem Basisgehalt an Eisen geboren, der reicht in der Regel ca. 6 Monate aus, damit ist die Eisenversorgung für die ersten 4 bis 6 Monate definitiv gesichert. Doch ab dem Alter von 6 Monaten sind die meisten Vorräte aufgebraucht und externe Quellen für Eisen in der Nahrung werden benötigt. Im Alter von 6 bis 12 Monaten steigt der Eisenbedarf auf 8-11 mg Eisen pro Tag (15). Ein 6 Monate alter Säugling ist wahrscheinlich nicht in der Lage die benötigte Menge an Eisen nur über die feste Nahrung (Brei, etc.) aufzunehmen. Daher ist die Gabe von Bambinchen 2 in diesem Fall sehr zuträglich.


Referenzen
1. Hornell, A., et al. 2013. Food Nutr Res.
2. Koletzko, B., et al. 2009. Am J Clin Nutr. 89(6): 1836.
3. Weng, S.F. et al. 2012. Arch Dis Child 97(12): 1019.
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5. Stettler, N., et al. 2002. Pediatrics. 109(2): 194.
6. Stettler, N., et al. 2003. Am J Clin Nutr. 77(6): 1374.
7. Toschke, A., et al. 2004. Arch Pediatr Adolesc Med. 158(5): 449.
8. Stettler, N., et al. 2005. Circulation. 111(15): 1897.
9. Dennison, B.A., et al. 2006. Obesity (Silver Spring). 14(3): 491.
10. Ong, K.K. and R.J.F. Loos. 2006. Acta Pædiatrica. 95(8): 904.
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14. Khuc, K., et al. 2012. Int J Pediatr 2012: 6.
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17. Zhou, S., et al. 2014. Brit J Nutr. 111: 1641
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19. Fisher, J.O., et al. 2000. J Am Diet Assoc. 100(6): 641.
20. EFSA NDA Panel. 2013. EFSA J 11: 3408.
21. EFSA NDA Panel. 2014. EFSA J 12: 3760.
22. Oski, F.A. 1979. Am J Dis Child 133(3): 315.

Fachinformationen als PDF
Unterschied Bambinchen 1 und 2
 

Die Ziege begleitet den Menschen seit tausenden von Jahren und ist ihm ein wertvoller Milchlieferant. Grund genug, einen Fokus auf die Ziege und ihre Milch zu legen.

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